Hochwasser-Alarm 🌊⏰ in Deutschland - aber wie siehts in den Niederlanden aus?
Weil da müsste es doch auch...
NEIN!
👉 Denn die Niederlande haben in den 80ern den Schuss gehört und ein Programm zur Renaturierung der Flussauen konzipiert.
Und umgesetzt!
Ein Thread🧵 in 13 Teilen:
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Wir in DE fangen langsam an. Etwa hier bei der Emscher Aue im Holtener Bruch. Die Aue hat viel von der Weihnachtshochwasserwelle abgefangen, und das obwohl dort noch die Renaturierung noch stattfindet. www.eglv.de/medien/holte...
bei uns viel versiegelt und eingegrenzt. wasser läuft schnell ab in tiefere regionen, dadurch im sommer zu trocken, bei regen hochwasser…system ausser balance. so jedenfalls meine denkweise
In den 80er Jahren waren die Flüsse & Auen in den Niederlanden etwa so kaputt wie die deutschen heutzutage. Intensive Landwirtschaft in den Auen, Überflutungsgefahren durch Hochwasser, immense Kosten für Hochwasserschutz...
Aber es gab dann die Einsicht, dass das so nicht weitergehen könne.
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Ich wurde in den letzten Tagen immer wieder gefragt, ob es in den Niederlanden gerade auch so schlimm ist (waren hier einige Tage im Ferienhaus) - meine Antwort war immer „die pumpen besser“ - wie falsch das war, weiß ich jetzt! DANKE!!
Der Oberlauf unserer Lippe wurde renaturiert, da hier niemand die Heinrichsflut vergessen hat.
Das hat sich bereits mehrfach bezahlt gemacht.
Einige Nebenflüsse sind aufgrund renitenter Bauern nicht renaturiert worden. Hierfür musste ein ganzer Ortsteil mit einem mobilen Deich gesichert werden.
Ganz ehrlich: besser, man macht hier gar nichts. Erlebe gerade vor meiner Haustür, wie man “Hochwasserschutz” mit “ökologischen” Flutungen quer durch die letzten Amphibiengebiete unter “Mitnahme der Landwirtschaft” für 200 Mio realisieren will und dabei mehr kaputt macht, als je besser werden kann..
Hier hat man es im Namen des Umwelt und Klimaschutz vernachlässigt, weil sieht dann ja natürlicher aus. Da man gleichzeitig den Katastrophenschutz einspart, kann ja nix schief gehen.
Ich frage mich, wie sie das durchgesetzt haben. Die Niederlande haben ja auch eine intensive Flächennutzung. D.h. weggenommene Fläche tut weh. Es müssen Bäuer*innen entschädigt werden, weil sie ihre Äcker nur noch als extensives Weideland nutzen können. Evtl wurden ganze Siedlungen aufgegeben.
Ich versteh immernoch nicht wie Menschen auf die Idee kommen dass es gut gehen soll Wasser das nun einmal da ist weiter und weiter einzuengen und dann hoffen dass ne Handvoll künstlicher Stauseen das Problem richten wird.
Gude! Finde deinen Faden sehr interessant, magst du den nicht auch im Fediverse tooten? Habe gesehen, dass du da auch ein Konto hast... norden.social/@Akrotelm
Vielleicht liegt es auch nur daran, dass Weser, Ems und Elbe nicht in die Niederlande fließen. Wenn der ganze Regen weiter westlich/südlich runter gekommen und im Rhein gelandet wäre, dann sähe es vielleicht zw. Waal und Lek, Waal/Maas ganz anders aus.
Bezweifle aber den Rest des Threads nicht.
Es ist leider beim Hochwasserschutz wie in eigentlich allen Bereichen der Daseinsvorsorge in Deutschland, und nicht nur da. In einer fatalen arroganten Haltung, man habe mit dem „Modell Deutschland“ und „weiter so“ das endgültige Konzept gefunden, hat man sich zur Ruhe gesetzt. Die Geschichte nicht.