Bei Debatten um das Bürgergeld fällt mir wieder auf, welche perverse Erzählung diese Gesellschaft prägt:Dass es den einen besser gehen würde,wenn es den anderen schlechter ginge. Man könnte die Erzählung umdrehen: Wenn es einem einzigen Menschen in der Gesellschaft besser geht, geht es allen besser.
"Wenn es einem einzigen Menschen in der Gesellschaft besser geht, geht es allen besser" ist ja eigentlich genau das, was alle Reichen behaupten, wenn sie von "trickle down" faseln. 😁
Die AfD setzt genau darauf: Nicht Verbesserungen für alle zu versprechen, sondern Verschlechterung für diejenigen Gruppen, die den AfD-Wähler*innen ein Dorn im Auge sind. Leider funktioniert diese Perversität.
Das einzige Mal, als ich soetwas wie Stolz auf uns verspürte, war, "Wir schaffen das", Menschen in Not einfach weil's richtig ist zu helfen. Anderen zu helfen finde ich richtig & wichtig. Und ich denke, tut auch einer Gesellschaft gut. Für Miteinander & Zusammenhalt & Solidarität. Gegen Ausgrenzung.
Das verarbeitete der viel zu früh verstorbene Berner🇨🇭Liedermacher Mani Matter in den 60ern zu einem Song, der -wie der Sänger selbst- Kultstatus erlangt hat:
dene wos guet geit
giengs besser
giengs dene besser
wos weniger guet geit
was aber nid geit
ohni dass’s dene
weniger guet geit
wos guet geit
Schön, wie die Konservativen die Themen setzen und die Gesellschaft vor sich her treibt.
Dabei wird vergessen, dass man das Geld von Leuten, die immer reicher werden nicht haben will und Steuerhinterziehung mit Absicht nicht genügend bekämpft wird.
Art.1GG „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ muss sich von Staatlicher Seite her auch monetär messen und durchsetzen lassen. Das BVerG hat dazu geurteilt! Es muss ALLEN MENSCHEN in diesem Land diese Würde zugestanden werden, die Standards sind minimalistisch gesetzt! Darunter: Unmenschlichkeit!
Ich bin für die Anwendung von Rationalität:
- Maximierung des wechselseitigen Nutzens:
• Wer etwas erreichen möchte, muß anderen helfen, etwas zu erreichen
• Was Du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andern zu
• Kompensation von Verlusten
• Gegenseitige Rettung
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Aber schon schade, dass das noch das nach unten tretende "pervers" rein musste.
Ist die Erzählung nicht viel treffender armenfeindlich, zum Beispiel? Oder halt einen von vielen anderen passenderen begriffen dafür, der nicht auch queerfeindlich konnotiert ist?
Ja, pervers diesen Zusammenhang immer so zu spinnen. Weil Bürgergeld ja heißt in Saus und Braus zu leben🤡.
Zumal wir ja auch wissen, wer alles Bürgergeld erhält.
Ich glaube das wahre und schlimmste Märchen daran ist dieses "du musst dich nur anstrengen, dann schaffst du es auch noch oben", da stecken alle drin und wenn das nicht klappt, werden die Schuldigen gesucht.